In der FAZ vom 11. Juni war eine Rede des Schriftstellers Michael Kleeberg abgedruckt, in der er sich mit dem Künstlerwerden, dem Spiel in der Kunst und den, wie er es nennt, drei Zumutungen beschäftigt, mit denen der Schriftsteller heute konfrontiert ist (und die Schriftstellerin auch...).
Besonders dieser letzte Aspekt ist für unsere Fragen nach dem Künstlersein im Kapitalismus interessant! Kleeberg erste Zumutung besteht in der Konfrontation mit "Meisterschaft" man könnte sagen der Pflicht des literarischen Autors, sich ständig mit den Möglichkeiten der Sprache zu befassen und lebenslang das Schreiben zu lernen.
Die zweite Zumutung sieht Kleeberg in der "Welt" als dem Ort, der das, was zu schreiben ist, immer mitbestimmt, egal ob ich realistische Texte oder Phantasy kreiere.
Die dritte Zumutung schließlich besteht für den Künstler, der den Kompromiss meiden muss wie der Teufel das Weihwasser, in "einem schleichenden Paradigmenwandel, in einem subtilen und fast unsichtbar verlaufenden Prozess der allseits akzeptierten Transformierung der Literatur zur Ware (...) Die Dynamik der Durchkapitalisierung aller Lebensbereiche hat (..) längst auch das Spiel der Literatur erfasst, denn zweckfrei darf in ihrer Welt nichts mehr sein, nicht die Geburt, nicht die Liebe, nicht die Träume, nicht die Freundschaft, nicht der Tod."
Für Kleeberg wird durch die "Durchkapitalisierung" dem am Meisterhaften orientierten Künstler/Schriftsteller auf allen Ebenen der Boden entzogen. Die Leser, die Vermittler und die Autoren selbst wenden sich dem Erfolgsdenken zu und das System Kapitalismus führt dazu, dass sich "erst die Kriterien für Kunst, dann die Leser und schließlich die Künstler selbst verändern".
Dieser These kann man aus der Perspektive dieses blogs nur zustimmen. Kleeberg gibt keine Hinweise, wie dieser Prozess zumindest für den Künstler zu verhindern oder zu modifizieren wäre. Wir können als Künstler nicht aus der Welt heraustreten und uns immun gegen die großen Bewegungen machen, in die sich eine Kultur entwickelt. Verweigerung ist aber auch keine Lösung?
Was tun?
In
the FAZ from 11 June there is a speech of the writer Michael Kleeberg in
which he deals with the question of becoming an artist , with "playing" in the art and with three impositions writers are facing
today.
Especially this last aspect is of interest for our questions about being an artist in capitalism! Kleeberg first imposition is the confrontation with "Mastery", i.e. the duty of the literary author, to be always engaged with the
possibilities of language and life-long learning to write.The second presumption of Kleeberg is being in the "world" as the place
that always determines what to write, whether I write realistic
texts or phantasy.The
third imposition for the artist who has to avoid
compromises, lies in "a gradual paradigm shift, in a subtle and
almost invisible extending process of an universally accepted transformation of
literature into a commodity (...) The dynamics of capitalization of all aspects of life has (..) has also longreached the game of literature, because nowadays nothing should be without purpose, not birth, not love, not dreams, not friendship,
not death."
For
Kleeberg the writer/artist who tries to focuse on "Mastery" looses his ground and fundament through the overall capitalization of the world. The reader, the mediators and the authors themselves turn to success thinking and the system of capitalism results in a changement of all the criterias
for art, of the reader and finally the artist himself.
From the perspective of this blog we can only agree with this thesis. Kleeberg gives no evidence of how this process at least for the artist could be prevented or modified. As artists we can not escape from the world and make us immune to the great movements, in which a culture evolves . But denial doesn´t seem to be a solution either?
What to do?
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