Hinter
dem Konzept der Sammlung der Deutschen Bank steht offenbar ein Vorschlag von
Joseph Beuys, der in den frühen siebziger Jahren angeregt hat, in alle Büros
und Räume der Bank Kunst zu bringen, so dass alle Mitarbeiter*innen in den
Genuss kommen, Kunst in ihrem direkten Umfeld zu haben. So weit, so
interessant. Statt nur auf der ideologischen Ebene gegen die Kapitalisten zu
wettern, versucht Beuys, eine deutsche Bastion des Kapitalismus mit Kunst zu
unterwandern und zwar mit dem Wissen und dem Geld der Bank selbst.
Das
führt allerdings zu der grotesken Situation, dass in der Lobby der Frankfurter
Zentrale der Deutschen Bank ein besonderes Werk von Beuys zusehen ist. „Wenn
die Angestellten die Sicherheitsschleuse der Türme im Erdgeschoss passieren,
kommt er (Beuys) ihnen auf einem Foto in Lebensgröße entgegen und sieht ihnen
in die Augen: La rivoluzione siamo noi!,steht unter der Arbeit: Die Revolution
sind wir.“ Die deutsche, mittlerweile abgebrochene Speerspitze des Neoliberalismus als Beuys´sche
Revolutionäre!?